Pinguine ...

Wie viele Pinguin-Arten gibt es?




Es gibt 18 Pinguinarten, die in 6 Gattungen unterteilt sind. Es hängt sehr davon ab, ob man detaillierter unterscheidet. So zum Beispiel noch Unterarten als extra Art wertet. Man kann deshalb von 16 bis 21 Arten ausgehen. In der Regel geht man aber von 18 Arten aus.

Gattung Aptenodytes:

(Roter Schriftzug = Link zum Bild)
Kaiserpinguin (Aptenodytes forsteri)
Königspinguin (Aptenodytes patagonicus)
Goldschopfpinguin (Eudyptes chrysolophus)
Haubenpinguin (Eudyptes chrysolophus schlegli)
Kronenpinguin (Eudyptes sclateri)
Dickschnabelpinguin (Eudyptes pachyrhnchus)
Snaresinselpinguin (Eudyptes rubustus)


Gattung Eudyptula:

Zwergpinguin (Eudyptula minor)
Weißflügelpinguin (Eudyptula minor albosignata)

Gattung Spheniscus:

Galápagospinguin (Spheniscus mediculus)
Humboldtpinguin (Spheniscus humboldti)
Magellanpinguin (Spheniscus magellanicus)
Brillenpinguin (Spheniscus demersus)

Gattung Megadyphtes:

Gelbaugenpinguin Megadyphtes antipodes)

Gattung Pygoscelis:

Eselspinguin (Pygoscelis papua)
Adeliépinguin (Pygoscelis adeliae)

Seit wann gibt es Pinguine?

Es gibt Pinguine seit ca. 70 Millionen Jahren (damit sind sie älter als die Menschen). Sie entwickelten sich wahrscheinlich aus Albatrossen und deren Ordnung Procellariiformes. Die Artenvielfalt der heute bekannten 17 fossilen Arten entstand über die gesamte Tertiär. (70 - 1 Million Jahre v. Chr.) Der größte Pinguin  (Pachydypes simpsoni - bis 1,70m) lebte in der Oligozän (39 - 26 Millionen Jahre v. Chr.).

Ein späterer Verwandter der Pachydyptes ponsoderus (ca. 1.6m groß) lebte wahrscheinlich noch vor 50 000 Jahren.

Weshalb sind Pinguine schwarz-weiß ?

Die schwarz-weiße Färbung der Pinguine ist eine Art Tarnfärbung. Ein Seeleopard kann, wenn er den Pinguin von einer höheren Wasserschicht sieht, ihn nur schwer vom dunklen Wasser oder Meeresboden unterscheiden. Sieht er ihn von unten, verschwimmen die weißen Konturen des Pinguins mit dem hellen Himmel, der durch die Wasseroberfläche sichtbar ist.

Übrigens: Der Kaiserpinguin hat ca. 30 000 Federn und ist damit der Vogel mit den meisten Federn auf der Welt.

Woher kommt der Name Pinguin?

Dies ist nicht eindeutig geklärt, aber es könnte von dem walisischen " Pen Gwyn "  stammen. Dies bedeutet soviel wie " Weißer Kopf". Es könnte aber auch aus dem lateinischen kommen: von "penguis", das bedeutet "fett" oder " wohlgenährt".

Welche Tauchtiefen erreichen Pinguine?

Ja nach Körpergröße variiert die maximale Tauchtiefe sehr stark.
Kaiserpinguin: ca. 535 m, zum Vergleich: (CN-Tower, Toronto, 553 m)
Königspinguin: ca. 330 m, zum Vergleich: (Empire State Building, New York, 380 m)
Adeliépinguin: ca. 260 m, zum Vergleich: (Messeturm, Frankfurt a.M., 254 m)

Die Tauchtiefen nehmen mit der  Körpergröße zu (je größer desto tiefer).

Was fressen Pinguine?

Pinguine fressen je nach Art bis 40 cm große, meistens aber sardinengroße, Schwarmfische, kleine Tintenfische und in antarktischen Gebieten auch 4 cm große Krebse, den Krill. Die Pinguine schwimmen Haken schlagend in den Schwarm hinein (wie Blauhaie auch) und fressen alle Beutetiere die sie bekommen können. Dabei schnellt ihr Kopf ruckartig nach vorne, um den Beutefisch von unten zu packen. Sie schlucken ihre Beute noch im Wasser. Sie nutzen die Tatsache aus, dass sich die Fische gegen die helle Oberfläche gut abheben.  Ein Königspinguin kann bis zu 15 Kilogramm  Nahrung pro Beutezug fangen und verdauen bzw. für die Jungen mitbringen. Dabei legt er eine Strecke von bis zu 100 Kilometern zurück.

Wer bedroht sie?

Pinguine werden je nach Lebensraum von folgenden Feinden bedroht:

Seeleopard

Er lauert im flachen antarktischen Wasser, wo Pinguine ihre Manövrierfähigkeit und Schnelligkeit (7 Meter in der Sekunde) nicht entfalten können. Um die Gefahr zu minimieren, gehen Pinguine in Gruppen ins Wasser und schwimmen so schnell wie möglich weg. Beim Eintreffen bremsen sie nicht ab, sondern springen an Land. Dabei wurde schon beobachtet, wie 1.5 Meter hohe Uferunterschiede überwunden wurden.

Seelöwen:

Ausschließlich Seelöwenmännchen greifen Pinguine an. Ähnlich wie beim Seeleopard lauern Seelöwen im flachen Wasser. Sie jagen allerdings ausschließlich in eisfreien Gewässern und bedrohen Pinguine in Südamerika besonders auf den Falkland-Inseln.

Skua (Raubmöwe):

Skuas brüten in der Nähe der Pinguinkolonien in eisfreien Zonen. Sie stehlen Pinguineier, indem sie zu zweit angreifen. Ein Tier lockt den verteidigenden Altvogel vom Nest weg, während der andere ein Ei aus dem Nest schnappt (Pinguine in Südamerika und Australien legen meist 2 Eier ). Besonders außerhalb der Kolonie brütende Vögel werden Opfer dieser Attacken. Skuas fressen aber auch verlassene Junge.

Schlangen und Mäuse:

Sie ernähren sich in Australien und Neuseeland manchmal von Pinguineiern und jungen unbewachten Küken.

Orcas:

Pinguine sind nicht die Hauptnahrung des 5 Meter großen Delphins, doch Schwertwale verschmähen auch unvorsichtige Pinguine nicht.

Mensch:

Der Mensch ist der mittlerweile gefährlichste Feind des Pinguins geworden. Durch den Treibhauseffekt verlagern sich nährstoffreiche kalte Meeresströmungen. Die damit abnehmende Zahl der Pinguinbeute wird durch Überfischung noch mehr reduziert. Die vom Menschen auf die Falklandinseln gebrachten Schafe zertreten Pinguineier, wenn sie durch die Kolonien gehen und der Tourismus strengt die Pinguine sehr an. Da fällt die Zahl der auf den Falkland Inseln verspeisten Pinguineier nicht mehr ins Gewicht. 2 Pinguinarten müssen bereits durch das Washingtoner Abkommen geschützt werden und 5 Arten stehen kurz davor.

Wie viel Energie verbraucht ein Pinguin beim Schwimmen?

Pinguine verbrauchen laut einem neuesten Test von Meeresbiologen der Universität Kiel erstaunlich wenig Energie. Als Testtiere dienten Adéliepinguine. Nach komplizierten Berechnungen erhielt man als Ergebnis 60 Watt. Sie kommen also mit weniger Energie beim Schwimmen aus als eine " normale "Glühbirne zum Leuchten braucht. In Krill (mit 3695 Kilojoule je 1 kg)  umgerechnet bedeutet dies ca. 10 g Krill je Kilometer. Mit einer " Tankfüllung" von 1 kg Krill , kommt ein Pinguin also zwischen minimal. 100 km und maximal 175 km weit. Spaßeshalber kann man sagen, würden Pinguine Benzin tanken, kämen sie mit einem Liter ca. 2500 km weit.

Der Grund für den geringen Verbrauch ist wohl dieser , dass ein schwimmender Pinguin sehr stromlinienförmig ist.

Der Cw-Wert eines kleinen Pinguins (beim Schwimmen) liegt bei ca. 0,03.  Zum Vergleich: ein Porsche 911 hat einen Cw-Wert von  ca. 0.3. Ein anderer Vergleich besagt, dass ein kleiner Pinguin im Windkanal den gleichen Widerstand  wie ein senkrecht längs stehendes 2 Eurostück hat.

Vorkommen von Pinguinen

Antarktis

Nur 4 der ca. 17 bzw. 18 Pinguinarten leben in der Antarktis. Dazu gehören der Kaiserpinguin und der  Königspinguin, die wohl bekanntesten Pinguine. Kleine Gruppen von Goldschopfpinguinen und Zügelpinguinen brüten auch auf der Antarktischen Halbinsel im sogenannten Graham Land  und gehören so auch zu der in der Antarktis lebenden Pinguinen.

Afrika

In Afrika ist eigentlich nur der Brillenpinguin zu Hause. Aber es gibt auch Magellanpinguine und Felsenpinguine an der Felsenküste von Südafrika und den vorgelagerten Inseln. Der Brillenpinguin bewohnt  die südafrikanische Küste und deren Inseln. Große Kolonien finden sich zum Beispiel auf den Prinz Eduart Inseln vor Südafrika.

Australien

In und um Australien, Neuselland und Tasmanien leben mehr Pinguinarten als in der Antarktis . Nämlich 5 (unterscheidet man noch den Snares - Dickschnabelpinguin 6). Der mittlerweile vom Aussterben bedrohte Gelbaugenpinguin, der Zwergpinguin, der Haubenpinguin, der Kronenpinguin und der Dickschnabelpinguin teilen sich die Lebensräume um Süd- Neuseeland, Australien und Tasmanien und deren vorgelagerte Inseln. Dennoch unterscheiden sich die Lebensweisen drastisch. Während der Zwergpinguin zum brüten kleine Erdhöhlen aufsucht, nistet der Gelbaugenpinguin in den Wäldern Neuseelands.

Amerika

Ebenfalls 5 Pinguinarten bevölkern die Südamerikanische Region. Sie bevölkern hauptsächlich die Falklandinseln und die Orkneyinseln sowie die Sandwichinseln und Süd Georgien, aber die nördlichsten aller lebenden Pinguine nisten sogar auf den äquatornahen Galápagosinseln, die ihnen auch ihren Namen gaben. Obwohl die Falklandinseln weiter vom geographischen Südpol entfernt sind als Frankfurt am Main vom geographischen Nordpol, leben dort gleich 4 Pinguinarten. Die Königspinguine, die Felsenpinguine, die Goldschopfpinguine und die Eselspinguine. In Feuerland und weiter nördlich sind die Magellanpinguine und die Humboldtpinguine zu finden.

Gesamtpopulation: ca. 180 Millionen Pinguine

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