Gasterosteus aculeatus L.

Stichlinge ...

Der Buchstabe „L“. hinter dem wissenschaftlichen Namen gibt an, daß die Art von Linné, einem schwedischen Naturforscher des 18. Jahrhunderts, benannt worden ist.

Dreistachliger Stichling - nicht gefährdet







Weitere Namen: Großer Stichling, Steckling, Stickleback (engl.), Epinoche aiguillonnée (frz.)

Merkmale:

Größe: 5-8 cm, marine Wanderformen bis max. 11 cm.

Körperform:

Der Körper des Dreistachligen Stichlings ist gestreckt und seitlich abgeflacht. Die spitze Schnauze hat eine kleine, endständige Mundspalte.

Flossen:

Auf dem Rücken befinden sich 2-5 (meist 3) einzeln stehende, bewegliche Stacheln. Auch die Bauchflosse hat einen kräftigen Stachel.

Schuppen:

Der Körper ist schuppenlos. Entlang der vollständig ausgeprägten Seitenlinie befindet sich eine Reihe von Knochenplatten, die auf dem Schwanzstiel gekielt sind.

Färbung:

Der Rücken ist blaugrau bis olivgrün gefärbt. Die Flanken sind erzfarben. Der Bauch ist weißlich. Alle Flossen sind farblos und durchsichtig. Während der Laichzeit zeigt das Männchen einen blaugrünen Rücken. Kehle und Brust sind dann rot gefärbt, die Iris glänzt silbergrau und Rücken- sowie Afterflosse werden dunkel.

Ökologische Ansprüche:

Er bewohnt bevorzugt pflanzenreiche Flachwasserzonen von Seen und langsam fließenden Gewässern. In den Küstenregionen lebt eine marine Wanderform. Der Dreistachelige Stichling ist relativ unempfindlich gegenüber Gewässerverunreinigungen. Seine Nahrung besteht aus Würmern, Kleinkrebsen, Insektenlarven sowie Fischlaich und Brut. Die Laichzeit fällt in die Zeit von Mai bis Juli. Die marine Form wandert dann in die Flußunterläufe ein. Das nun auffällig gefärbte Männchen besetzt ein Brutrevier, das es äußerst aggressiv gegenüber Artgenossen verteidigt. Hier baut es am Boden ein Nest aus Pflanzenteilen, die mit Nierensekret verklebt werden. In dieses Nest legen mehrere Weibchen ihre Eier (100 – 4.000 Stück) ab. Anschließend werden die Weibchen vertrieben und das Gehege sowie die schlüpfende Brut vom Männchen bewacht und gepflegt. Der Dreistachlige Stichling kann in einer Saison bis zu viermal ein Nest bauen.

Vorkommen in Europa:

Der Dreistachlige Stichling findet sich - taxonomisch in mehrere Unterarten und lokale Rassen aufgegliedert – auf der ganzen nördlichen Halbkugel.

Vorkommen in Nordrhein-Westfalen:

Der Dreistachlige Stichling war früher in allen Gewässern unseres Landes weit verbreitet. 1991 war diese Art mit 452 Fundorten in NRW vertreten. Der Dreistachlige Stichling kommt in fast allen Gewässertypen unseres Landes vor. Die Bestände sind selbstproduzierend. Aktuelle Informationen zur Verbreitung sind in Bearbeitung.

Gefährdung:

Der Dreistachlige Stichling zählt in Nordrhein-Westfalen nicht zu den gefährdeten Arten.

Schutz:

Für diese unempfindliche Massenfischart sind Schutzmaßnahmen zurzeit nicht erforderlich.

Pungitius pungitius L.

Neunstachliger Stichling - gefährdet













Weitere Namen: Zwergstichling, Kleiner Stichling, Lesser stickleback (engl.), Epinochette(frz.)

Merkmale:

Größe: 5-7 cm, max. 9 cm.

Körperform:

Der Neunstachlige Stichling hat einen langgestreckten, schmalen und seitlich abgeflachten Körper. An der spitzen Schnauze befindet sich eine kleine, endständige Mundspalte.

Flossen:

Auf dem Rücken befinden sich 7-12 (meist 9-10) einzeln stehende, bewegliche Stacheln. Die Schwanzflosse hat einen gerundeten Hinterrand.

Schuppen:

Kopf und Körper sind schuppenlos. Lediglich auf dem Schwanzstiel, entlang der vollständig entwickelten Seitenlinie, befinden sich etwa 10 schwachgekielte Knochenschilder.

Färbung:

Der Rücken ist dunkelbraun bis grüngrau gefärbt. Die helleren Flanken zeigen einen leichten Metallglanz. Der Bauch ist weißlich bis gelblich-grün. Dunkle Querbinden verlaufen über den Rücken und die Flanken. Während der Laichzeit zeigen die Männchen eine schwarze Kehle und Brust. Die Bauchflossen färben sich dann orange und der Stachelstrahl hellblau.

Ältere Männchen sind häufig ganz schwarz und haben einen dunklen Rücken und eine dunkle Afterflosse.

Ökologische Ansprüche:

Er ist ein Standfisch von pflanzenreichen Kleingewässern (Tümpel, Gräben und Weiher), wo er oftmals als einzige Fischart vorkommt. Er ist gegenüber Gewässerverunreinigungen und den teilweise extremen wasserchemischen Verhältnissen seiner Umwelt relativ unempfindlich. Auch ist er imstande, flache Brackwasserbereiche zu besiedeln. Seine Nahrung besteht vorwiegend aus kleinen wirbellosen Organismen sowie aus Fischlaich.

Ähnlich wie der Dreistachlige Stichling, weist er eine interessante Fortpflanzungsbiologie auf. Zur Laichzeit, die in den Monaten April – August liegt, baut das Männchen über dem Boden ein zwischen Wasserpflanzen hängendes Nest, in welches das Weibchen ca. 1000 Eier ablegt, die vom Männchen besamt, gepflegt und bewacht werden.

Vorkommen in Europa:

Der Neunstachlige Stichling ist außer in Schottland und Norwegen fast im ganzen nördlichen Europa verbreitet.
Vorkommen in Nordrhein-Westfalen:
Die ursprüngliche Verbreitung des Neunstachligen Stichlings innerhalb der Grenzen Nordrhein-Westfalens war auf die Ebene und die weiten Flußtäler beschränkt, im Sauerland fehlte die Art. 2000 waren 113 Fundorte in NRW bekannt. Die meisten Vorkommen liegen im Flachland. Alle Bestände waren selbstreproduzierend. Angaben zur aktuellen Verbreitung dieser Art sind in Bearbeitung.

Gefährdung:

Infolge intensiver Unterhaltungsmaßnahmen (totale Grabenräumung!!!) ist die Art regional gefährdet.
Schutz:
Nach § 1 der Landesfischereiordnung ist der Neunstachlige Stichling ganzjährig geschont.

Und nun noch etwas für des Fischliebhabers Magen!!

Carpaus no Forno

Stichlinge im Ofen

Die Stichlinge ausnehmen, die Köpfe abtrennen (falls nötig), die Fische waschen und leicht salzen. Das Olivenöl in eine Auflaufform geben, die Fische in Mehl wälzen und in das Öl legen. Den Backofen auf 180 ° Grad vorheizen. Die Zwiebel schälen, in feine Ringe schneiden und über den Fischen verteilen. Die Tomaten überbrühen, abziehen, entkernen und pürieren.

Den Knoblauch abziehen und in das Tomatenpüree pressen, das Ganze mit dem Paprikapulver, Salz und Pfeffer sowie dem Lorbeerblatt würzen und über den Stichlingen verteilen.

Die Fische anschließend im Ofen garen, dabei nach Bedarf etwas Wasser zugießen.

Pro Portion etwa 2170 kJ/518 kcal/28 g Fett

Matjes

auch einer meiner Lieblingsfische

Bismarck sagte: "Wäre der Matjes so selten wie der Kaviar, würde man ihn als feinsten Leckerbissen gelten lassen!“ Heute sind Heringe kein Allerweltsessen mehr, und der Matjes ist wirklich selten geworden. Für den wahren Feinschmecker sind die frischen Matjes schon immer ein Leckerbissen gewesen, durch die milde Salzung durchaus verwandt mit dem echten Kaviar. Es gibt ihn nur in der zweiten Junihälfte und im Juli. Man sollte ihn wie in Holland üblich pur essen. Dort ißt man sie vom Matjeswagen auf der Straße und aus der Hand. Der vor unseren Augen gehäutete und filetierte Fisch wird mit der Hand hochgehoben und man läßt ihn, bei zurückgelegtem Kopf in den Mund versinken.

Was sind eigentlich Matjes?

Der Hering, zoologisch Clupenga harengus, ist ein schlanker Schwarmfisch, dessen Art, der Atlantische Hering, seit Jahrhunderten der wichtigste aller im nordöstlichen Atlantik gefangenen Fische ist. Heringe leben von Plankton. Unter den wärmenden Strahlen der Frühlingssonne vermehrt sich dieses Plankton in wenigen Wochen um das Zehntausendfache. Die abgemagerten Winterheringe können sich auf dieser blühenden Weide satt fressen. Den Hering, der sich an den Vitalstoffen des Planktons fettgefressen, aber noch keine Milch oder Rogen gebildet hat, nennt man Matjes. Das Wort Matjes stammt vom holländischen MEISJE = Mädchen und deshalb wohl spricht und schreibt man soviel von jungfräulichen Heringen und meint zusätzlich junge Heringe.

Nun ist es sehr unterschiedlich, wann ein Hering geschlechtsreif wird, das kann drei, das kann aber auch bis zu neun Jahren dauern. Heringe können bis zu 25 Jahre alt werden. Daher kann Matjes jung sein, er muß es aber nicht. Matjes sind generell die fetten, gerade vor der Fruchtbarkeitsphase stehenden Heringe, die nach dem Fang milde gesalzen werden und auf natürliche Weise reifen. Diese Salzung – ein Teil Salz auf neun Teile Hering – und die natürliche Reifung durch besondere Enzyme tragen dazu bei, daß die zarte Konsistenz des eiweißreichen und zugleich fetten (mind. 12 % Fett im Filet) Fleisches erhalten bleibt. Das heißt auch, daß ein Matjes nur begrenzt haltbar ist, wenn er ein echter Matjes ist.


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